Workshops

3. IUID-Workshop: "Interkulturelle Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen (UI) und Benutzererfahrung (UX)" auf der Mensch & Computer 2018 in Dresden

2. IUID-Workshop: "Interkulturelle Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen (UI) und Benutzererfahrung (UX)" auf der Mensch & Computer 2017 in Regensburg

1. IUID-Workshop: "Zur Forschung im Bereich 'Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen'" auf der Mensch & Computer 2013

  

Tutorien

Tutorium "Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen" auf der Mensch & Computer 2017 in Regensburg

Tutorium "Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen" auf der Mensch & Computer 2015

 

 

 

3. IUID-Workshop: "Interkulturelle Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen (UI) und Benutzererfahrung (UX)" auf der Mensch & Computer 2018 in Dresden

Rüdiger Heimgärtner1, Christian Sturm2, Christa Womser-Hacker3, Thomas Mandl3, Sebastian Linxen4

1 Intercultural User Interface Consulting (IUIC), IUIC R&D HMI

2 Hochschule Hannover-Lippe

3 Universität Hildesheim, Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie

4 Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik

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Themenbeschreibung

Als Fortsetzung des Workshops „Zur Forschung im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen“, welcher auf der M&C 2017 durchgeführt wurde, soll das Wissen um die interkulturelle Erforschung und Entwicklung von Benutzungsschnittstellen weiter gebündelt, analysiert und strukturiert werden. Der größte Teil der Studien im Fachgebiet der Psychologie wird mit Versuchspersonen und in Umgebungen durchgeführt, die man nach Henrich et. al. [1] als „WEIRD“ bezeichnen kann. „WEIRD“ ist dabei das Akronym für Western, Educated, Industrialized, Rich und Democratic. Dementsprechend basieren auch die meisten Veröffentlichungen im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, die im Rahmen der führenden Konferenzen und wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert werden, auf Daten, die in als „WEIRD“ zu bezeichnenden Umgebungen gesammelt wurden. Darauf aufbauend stellt sich die Frage, inwieweit die externe Validität und eine weltweite Übertragbarkeit der Ergebnisse der Studien gegeben sind. Folglich ist unklar, ob die Erkenntnisse und Empfehlungen der Studien bei der Entwicklung und Gestaltung von weltweit verwendeten Benutzungsschnittstellen angewendet werden können. Es haben sich bereits widersprüchliche Befunde u.a. in Bereichen wie der visuellen Perzeption, dem analytischen Schlussfolgern sowie den Strategien zum Lösen von Problemen im Vergleich unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gezeigt [2][3]. Daher kann davon ausgegangen werden, dass es im Bereich der Mensch-Computer Interaktion auch Bereiche und Erkenntnisse gibt, die in Bezug auf ihre weltweite Gültigkeit hinterfragt werden müssen. Neben der Erweiterung des 2017 im Workshop zusammengetragenen Forschungsstandes sind dieses Jahr folgende Ziele definiert: (1) die Identifikation, Systematisierung und Priorisierung von für die Erforschung und Gestaltung von inter- und transkulturellen Benutzungsschnittstellen relevanten Aspekten und (2) die Definition einer strategischen Vorgehensweise zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen, um diesen identifizierten Aspekten Rechnung zu tragen. Die Ergebnisse des Workshops könnten vom Arbeitskreises „Interkulturalität“ der German UPA genutzt und weiter publik gemacht werden.

 

Ablauf des Workshops

Der halbtägige Workshop am Vormittag ist in zwei 90-minütige Sessions aufgeteilt. In der ersten Session werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem Einführungsvortrag der Organisatoren gebeten, ihre Positionspapiere zu präsentieren. Damit soll ein Überblick über die verschiedenen Perspektiven geschaffen werden. Anschließend werden „WEIRD“-Aspekte in der Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen identifiziert. Dazu werden verschiedene Sichtweisen untersucht und zum Abschluss der Session in der großen Runde präsentiert. In der zweiten Session geht es darum, mögliche Lösungsansätze sowie einen strategischen Plan zu deren Umsetzung zu erarbeiten. Hierbei soll herausgearbeitet werden, inwieweit zentrale Punkte der Mensch-Computer Interaktion durch die Erweiterung auf „non-WEIRD“-Umgebungen verbessert werden können.

 

Teilnehmerauswahl und Zielgruppe

Das Ziel des Workshops besteht darin, Forscherinnen und Forscher sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie zusammenzubringen. Die Teilnehmenden sollten bereits internationale und interkulturelle Erfahrung in der Erforschung und/oder Entwicklung von Benutzungsschnittstellen (User Interfaces) und Benutzererfahrung (User Experience) haben. Sie sollten sich mit Fragen der Globalisierung, Internationalisierung und Lokalisierung von Produkten, Systemen und Dienstleistungen beschäftigen und sich dabei auf kulturelle Fragen der Technologie und der Nutzererfahrung konzentrieren. In Zusammenhang mit der thematischen Ausrichtung sollte in der Zusammensetzung der Gruppe ein hohes Maß an Diversität gegeben sein. Interessenten werden gebeten, im Vorfeld ein Positionspapier bis zum 20. Juni 2018 direkt über das Konferenzmanagementsystem der M&C 2018 einzureichen. Alternativ können Sie ihren Entwurf auch per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden. Die Autorinnen und Autoren sollten auf maximal vier Seiten ihre Perspektive und bisherigen Erfahrungen zum Thema des Workshops in einem Positionspapier darlegen und in einem ca. 10-15 min. Slot im Workshop vorstellen. Hier können sowohl die für einen Aspekt des Themengebiets möglichen Probleme oder Fragestellungen umrissen werden als auch auch gerne bereits weiter ausgefertigte präsentierbare Research-Ergebnisse zum Thema eingereicht werden. Die 2-4 Seiten für die Einreichung am 20.6.2018 können somit als Positionspapier genutzt werden oder auch bereits als ein "Abstract" eines bereits ausgereifteren Papers sein, das später im WS Band veröffentlicht werden soll (bis max. 30 Seiten Länge). Der Beitrag muss der M&C-Standard-Formatvorlage entsprechen (siehe http://muc2018.mensch-und-computer.de/cfp/autorenrichtlinien-und-formatvorlage/) und in der finalen Version bis 11.7.2018 hochgeladen werden. Angenommene Beiträge werden im Workshop-Band der Mensch & Computer in der Digital Library des GI-Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion veröffentlicht.

 

Workshop Ergebnis

Neben dem Aufbau und der Stärkung der deutschsprachigen Community zu interkulturellen Themen in der Mensch-Computer Interaktion soll das gesammelte Wissen gebündelt und auf der Webseite des Workshops publiziert werden. Des Weiteren können die Ergebnisse beim Arbeitskreis „Interkulturalität“ der German UPA einfließen und weiter publik gemacht werden.

 

Fristen und Termine

Einreichung des Positionspapiers/Beitrages: 20.6.2018

Benachrichtigung/Feedback: 27.6.2018

Einreichung des finalen Beitrages: 11.7.2018

Workshop auf der M&C: 2.9.2018

 

Referenzen

[1] Henrich, J., Heine, S. J., & Norenzayan, A. (2010). The weirdest people in the world. Behavioral and Brain Sciences 33(2-3): 61-83

[2] Reinecke, K., Nguyen, M. K., Bernstein, A., Näf, M. and Gajos, G.. (2013). Doodle around the world: online scheduling behavior reflects cultural differences in time perception and group decision-making. In Proceedings of the 2013 conference on Computer supported cooperative work (CSCW '13). ACM, New York, NY, USA, 45-54.

[3] Suchman, L. (2002). Located accountabilities in technology production. Scandinavian Journal of Information Systems, 14(2), 7.

[4] Heimgärtner, R. (2017). Entwicklung interkultureller User Interfaces. Springer, Heidelberg.

 

Organisatoren

Rüdiger Heimgärtner studierte Informations-, Sprach- und Religionswissenschaft sowie Philosophie und interkulturelle Handlungskompetenz in Deutschland, England, Tschechien und China und arbeitete als Designer, Entwickler, Architekt und Projektmanager in Hardware- und Softwareprojekten unter anderem bei der Siemens AG. Er promovierte 2003 zu kulturellen Unterschieden in der Mensch-Maschine-Interaktion und konzentriert sich seitdem auf die stetige Eruierung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen. Als Gründer und Inhaber der Firma Intercultural User Interface Consulting (IUIC) gibt er seit 2008 sein kompiliertes Wissen in Form von Schulung, Coaching und Beratung an Industrie und Forschung auch als Mitglied in Arbeitskreisen bei DIN und UXQB weiter.

Christian Sturm ist Professor für Praktische Informatik und Gaming an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Nach dem Studium der Medieninformatik an der Hochschule Furtwangen promovierte er an der Universität Freiburg mit „Studien zur transkulturellen Benutzbarkeit mobiler Endgeräte“. Im Anschluss war er Professor für Interkulturelle Mensch-Maschine Interaktion an der Universidad Technologica de la Mixteca in Mexiko, Lead Customer Experience Engineer bei Hewlett Packard in Barcelona und hatte eine Associate Professur für Mensch-Maschine Interaktion an der Deutschen Universität in Kairo. Die Schwerpunkte seiner heutigen Arbeit in Forschung und Lehre liegen in der Erforschung und Gestaltung von (Benutzungs-)Erfahrungen, interkulturellen Interaktionen sowie Entrepreneurship.

Christa Womser-Hacker ist Professorin für Informationswissenschaft an der Universität Hildesheim und Direktorin des Instituts für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Mehrsprachigen Informationssystemen, der Internationalen Mensch-Maschine-Interaktion und des Information Behaviour. Derzeit befasst sie sich insbesondere mit Projekten aus dem Bereich der Digital Humanities (z.B. "Welt der Kinder"), des Patent Retrieval ("Trendmining for Patents") und des Informationsverhaltens (Kognitive Text-Bild-Interaktion).

Thomas Mandl ist Professor für Informationswissenschaft an der Universität Hildesheim. Seine Forschungsinteressen sind Mensch-Maschine Interaktion (Usability, Methodenforschung, internationale Aspekte) und die nutzerorientierte Evaluierung im Information Retrieval. Er lehrt vorwiegend im Studiengang Internationales Informationsmanagement. Nach dem Studium an der Universität Regensburg und der University of Illinois at Urbana/Champaign war er zwischen 1994 und 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Informationszentrum Sozialwissenschaften in Bonn. Seit 1998 war er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim. Thomas Mandl promovierte im Jahr 2000 über neuronale Netze im Information Retrieval und habilitierte sich 2006 zu Qualitätsaspekten im Internet.

Sebastian Linxen ist stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Identifikation und Visualisierung mentaler Modelle von Webseiten von internationalen Nutzerinnen und Nutzern.

 

 

 

2. IUID-Workshop: "Interkulturelle Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen (UI) und Benutzererfahrung (UX)" auf der Mensch & Computer 2017 in Regensburg

Rüdiger Heimgärtner1, Christian Sturm2, Christa Womser-Hacker3, Thomas Mandl3, Sebastian Linxen4

1 Intercultural User Interface Consulting (IUIC), IUIC R&D HMI

2 Hochschule Hannover-Lippe

3 Universität Hildesheim, Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie

4 Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik

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Themenbeschreibung

Als Fortsetzung des Workshops „Zur Forschung im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen“, welcher auf der M&C 2013 durchgeführt wurde, soll das Wissen um die interkulturelle Erforschung und Entwicklung von Benutzungsschnittstellen weiter gebündelt, analysiert und strukturiert werden. Der größte Teil der Studien im Fachgebiet der Psychologie wird mit Versuchspersonen und in Umgebungen durchgeführt, die man nach Henrich et. al. [1] als „WEIRD“ bezeichnen kann. „WEIRD“ ist dabei das Akronym für Western, Educated, Industrialized, Rich und Democratic. Dementsprechend basieren auch die meisten Veröffentlichungen im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, die im Rahmen der führenden Konferenzen und wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert werden, auf Daten, die in als „WEIRD“ zu bezeichnenden Umgebungen gesammelt wurden. Darauf aufbauend stellt sich die Frage, inwieweit die externe Validität und eine weltweite Übertragbarkeit der Ergebnisse der Studien gegeben sind. Folglich ist unklar, ob die Erkenntnisse und Empfehlungen der Studien bei der Entwicklung und Gestaltung von weltweit verwendeten Benutzungsschnittstellen angewendet werden können. Es haben sich bereits widersprüchliche Befunde u.a. in Bereichen wie der visuellen Perzeption, dem analytischen Schlussfolgern sowie den Strategien zum Lösen von Problemen im Vergleich unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gezeigt [2][3]. Daher kann davon ausgegangen werden, dass es im Bereich der Mensch-Computer Interaktion auch Bereiche und Erkenntnisse gibt, die in Bezug auf ihre weltweite Gültigkeit hinterfragt werden müssen.

Neben der Erweiterung des 2013 im Workshop durch Kurzvorträge zusammengetragenen Forschungsstandes sind dieses Jahr folgende Ziele definiert: (1) die Identifikation, Systematisierung und Priorisierung von für die Erforschung und Gestaltung von inter- und transkulturellen Benutzungsschnittstellen relevanten Aspekten und (2) die Definition einer strategischen Vorgehensweise zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen, um diesen identifizierten Aspekten Rechnung zu tragen. Die Ergebnisse des Workshops sind die Grundlage zur Gründung des Arbeitskreises „Interkulturalität“ der German UPA.

Ablauf des Workshops

Der eintägige Workshop ist in vier 90-minütige Sessions aufgeteilt. In der ersten Session am Vormittag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem Einführungsvortrag der Organisatoren gebeten, ihre Positionspapiere zu präsentieren. Damit soll bereits zu Beginn des Workshops ein Überblick über die verschiedenen Perspektiven geschaffen werden. Die zweite Vormittagssession dient der Identifikation von „WEIRD“-Aspekten der Erforschung und Gestaltung von Benutzungsschnittstellen. Dazu werden verschiedene Sichtweisen in Kleingruppen untersucht und zum Abschluss der Session in der großen Runde präsentiert. Nach der Mittagspause geht es in der dritten Session darum, mögliche Lösungsansätze in den Kleingruppen zu erarbeiten. Hierbei soll herausgearbeitet werden, inwieweit zentrale Punkte der Mensch-Computer Interaktion durch die Erweiterung auf „non-WEIRD“-Umgebungen verbessert werden können. In der vierten Session wird gemeinsam ein strategischer Plan zur Umsetzung der in der dritten Session erarbeiteten Lösungsansätze erstellt.

Teilnehmerauswahl und Zielgruppe

Das Ziel des Workshops besteht darin, Forscherinnen und Forscher sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie zusammenzubringen. Die Teilnehmenden sollten bereits internationale und interkulturelle Erfahrung in der Erforschung und/oder Entwicklung von Benutzungsschnittstellen (User Interfaces) und Benutzererfahrung (User Experience) haben. Sie sollten sich mit Fragen der Globalisierung, Internationalisierung und Lokalisierung von Produkten, Systemen und Dienstleistungen beschäftigen und sich dabei auf kulturelle Fragen der Technologie und der Nutzererfahrung konzentrieren. In Zusammenhang mit der thematischen Ausrichtung sollte in der Zusammensetzung der Gruppe ein hohes Maß an Diversität gegeben sein. Interessenten werden gebeten, im Vorfeld ein Positionspapier bis zum 17. Juni 2017 direkt über das Konferenzmanagementsystem der M&C 2017 einzureichen. Alternativ können Sie ihren Entwurf bis 17.6.2017 auch per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  senden. Die Autorinnen und Autoren sollten auf maximal vier Seiten ihre Perspektive und bisherigen Erfahrungen zum Thema des Workshops in einem Positionspapier darlegen und in einem ca. 10-15 min. Slot im Workshop vorstellen. Hier können sowohl die für einen Aspekt des Themengebiets möglichen Probleme oder Fragestellungen umrissen werden als auch auch gerne bereits weiter ausgefertigte präsentierbare Research-Ergebnisse zum Thema eingereicht werden. Die 2-4 Seiten für die Einreichung am 17.6.2017 können somit als Positionspapier genutzt werden oder auch bereits als ein "Abstract" eines bereits ausgereifteren Papers sein, das später im WS Band veröffentlicht werden soll (bis ca. 30 Seiten Länge). Der Beitrag muss der M&C-Standard-Formatvorlage entsprechen (siehe http://muc2017.mensch-und-computer.de/cfp/mensch-computer-interaktion/) und in der finalen Version bis 30.06.2017 hochgeladen werden. Angenommene Beiträge werden im Workshop-Band der Mensch & Computer in der Digital Library des GI-Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion veröffentlicht.

Workshop Ergebnis

Neben dem Aufbau und der Stärkung der deutschsprachigen Community zu interkulturellen Themen in der Mensch-Computer Interaktion soll das gesammelte Wissen gebündelt und sowohl auf der Webseite des Workshops publiziert als auch in der Sektion „Spotlights on Workshops“ als Poster präsentiert werden. Des Weiteren dient der Workshop als Grundlage zum Aufbau des Arbeitskreises „Interkulturalität“ bei der German UPA.

Fristen und Termine
Einreichung des Positionspapiers/Beitrages: 17.6.2017
Benachrichtigung/Feedback: 20.6.2017
Einreichung des finalen Beitrages: 30.6.2017
Workshop auf der M&C: 10.9.2017

Referenzen

[1] Henrich, J., Heine, S. J., & Norenzayan, A. (2010). The weirdest people in the world. Behavioral and Brain Sciences 33(2-3): 61-83

[2] Reinecke, K., Nguyen, M. K., Bernstein, A., Näf, M. and Gajos, G.. (2013). Doodle around the world: online scheduling behavior reflects cultural differences in time perception and group decision-making. In Proceedings of the 2013 conference on Computer supported cooperative work (CSCW '13). ACM, New York, NY, USA, 45-54.

[3] Suchman, L. (2002). Located accountabilities in technology production. Scandinavian Journal of Information Systems, 14(2), 7.

[4] Heimgärtner, R. (2017). Entwicklung interkultureller User Interfaces. Springer, Heidelberg.

Organisatoren

Rüdiger Heimgärtner studierte Informations-, Sprach- und Religionswissenschaft sowie Philosophie und interkulturelle Handlungskompetenz in Deutschland, England, Tschechien und China und arbeitete als Designer, Entwickler, Architekt und Projektmanager in Hardware- und Softwareprojekten unter anderem bei der Siemens AG. Er promovierte 2003 zu kulturellen Unterschieden in der Mensch-Maschine-Interaktion und konzentriert sich seitdem auf die stetige Eruierung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen. Als Gründer und Inhaber der Firma Intercultural User Interface Consulting (IUIC) gibt er seit 2008 sein kompiliertes Wissen in Form von Schulung, Coaching und Beratung an Industrie und Forschung auch als Mitglied in Arbeitskreisen bei DIN und UXQB weiter.

Christian Sturm ist Professor für Praktische Informatik und Gaming an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Nach dem Studium der Medieninformatik an der Hochschule Furtwangen promovierte er an der Universität Freiburg mit „Studien zur transkulturellen Benutzbarkeit mobiler Endgeräte“. Im Anschluss war er Professor für Interkulturelle Mensch-Maschine Interaktion an der Universidad Technologica de la Mixteca in Mexiko, Lead Customer Experience Engineer bei Hewlett Packard in Barcelona und hatte eine Associate Professur für Mensch-Maschine Interaktion an der Deutschen Universität in Kairo. Die Schwerpunkte seiner heutigen Arbeit in Forschung und Lehre liegen in der Erforschung und Gestaltung von (Benutzungs-)Erfahrungen, interkulturellen Interaktionen sowie Entrepreneurship.

Christa Womser-Hacker ist Professorin für Informationswissenschaft an der Universität Hildesheim und Direktorin des Instituts für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Mehrsprachigen Informationssystemen, der Internationalen Mensch-Maschine-Interaktion und des Information Behaviour. Derzeit befasst sie sich insbesondere mit Projekten aus dem Bereich der Digital Humanities (z.B. "Welt der Kinder"), des Patent Retrieval ("Trendmining for Patents") und des Informationsverhaltens (Kognitive Text-Bild-Interaktion).

Thomas Mandl ist Professor für Informationswissenschaft an der Universität Hildesheim. Seine Forschungsinteressen sind Mensch-Maschine Interaktion (Usability, Methodenforschung, internationale Aspekte) und die nutzerorientierte Evaluierung im Information Retrieval. Er lehrt vorwiegend im Studiengang Internationales Informationsmanagement. Nach dem Studium an der Universität Regensburg und der University of Illinois at Urbana/Champaign war er zwischen 1994 und 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Informationszentrum Sozialwissenschaften in Bonn. Seit 1998 war er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim. Thomas Mandl promovierte im Jahr 2000 über neuronale Netze im Information Retrieval und habilitierte sich 2006 zu Qualitätsaspekten im Internet.

Sebastian Linxen ist stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Identifikation und Visualisierung mentaler Modelle von Webseiten von internationalen Nutzerinnen und Nutzern.

 

Ergebnisse

Das 12-köpfige Workshopteam analysierte, diskutierte und dokumentierte die Auswirkungen von WEIRD bzw. non-WEIRD auf die Sprache, Benutzer (Einstellung, kultureller Kontext, Persönlichkeitsmerkmale, Gender), UX Research (Methoden und Werkzeuge) und UX Design sowie auf weitere externe Einflüsse.

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Als wesentliche Lücken im Bereich der non-WEIRD-Forschung wurden folgende Aspekte identifiziert: Forschungsmethoden müssen valide sein. Im Moment existiert noch ein relativ "löchriger Methodenkatalog": Card Sorting, Think Aloud. Sinnvolle Werkzeuge müssen sich aus Methoden heraus entwickeln.Untersuchungsobjekte wie Personen, Sprache (Sortierung, Klassifikation, verb- vs. objektorientiert), externe Einflüsse, UX/UI Design (Scrolling, Menues) müssen lokal analysiert werden. Desweiteren sollten Business Cases entwickelt werden: Wie kann man argumentieren, dass man vor Ort sein muss, um sinnvoll lokalisieren zu können? Was kann/muss man vorab alles tun, um mit dem fertigen Produkt Erfolg zu haben? Als eine Lösung wurde eine iterative agile Arbeitsweise vorgeschlagen.

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Die Workshopergebnisse dienen sowohl für die weitere geplante Workshops dieser Art auf der M&C als auch als Grundlage für die Aufgabenpaketerstellung des Kickoffworkshops des AK Interkulturalität der German UPA am 26. Juli 2018 an der Hochschule in Esslingen.

 

 

1. IUID-Workshop: "Zur Forschung im Bereich 'Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen'" auf der Mensch & Computer 2013 in Bremen

Organisatorenteam

Dr. Rüdiger Heimgärtner Intercultural User Interface Consulting (IUIC), IUIC R&D HCI Lindenstraße 9, 93152 Undorf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.iuic.de

Dr. Thomas Mandl Universität Hildesheim, Informationswissenschaft Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! http://www.uni-hildesheim.de/~mandl

Prof. Dr. Christa Womser-Hacker Universität Hildesheim, Institut für Informationwissenschaft und Sprachtechnologie Marienburger Platz 22, D-31141 Hildesheim Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.uni-hildesheim.de/~womser

Motivation

Im Moment arbeiten ca. 100 Forscher in Deutschland an interkulturellen Themen im HCI-Design. Insbesondere in den Bereichen „Interkulturelles User Interface Design“ und „Interkulturelles Usability Engineering“ gibt es sowohl Arbeiten und Veröffentlichungen als auch Konferenzen (z.B. M&C, Technik & Kultur etc., vgl. Honold, 2000, Röse, 2002, Vöhringer-Kuhnt, 2002, Beck, Knapp, 2007, Windl & Heimgärtner, 2013, Röbig, Didier, & Bruder, 2010, Biesterfeldt & Capra, 2011, Ressin 2011, André, Dybkjær, Minker, & Heisterkamp, 2004, Leiber, 2010, Mandl, 2005, Kralisch, 2006, Reinecke & Bernstein, 2009, Berendt & Kralisch, 2007, Elisabeth Kamentz & Womser-Hacker, 2003, E. Kamentz & Mandl, 2003, Maier, Mandl, Röse, Womser-Hacker, & Yetim, 2005, Heimgärtner, 2012).

 Das Wissen in diesem Bereich sollte gebündelt werden, damit Parallelarbeit vermieden und durch gezielte Ressourcennutzung ein Wissensvorsprung erarbeitet werden kann, der auch auf internationaler Ebene trägt und konkurrieren kann (vgl. z.B.Clemmensen & Clemmensen, 2012, Abdelnour-Nocera, Smith, et al., 2011, Plocher, Patrick Rau, & Choong, 2012, Bidwell, 2011, Görtz, Mandl, Werner, & Womser-Hacker, 2012).

 

Dieser Workshop soll das aktuelle Forschungsgeschehen im deutschsprachigen Raum hinsichtlich interkulturellem HCI Design zutage fördern, um die Basis für nationale und internationale Standards in diesem Bereich schaffen zu können (vgl. GUPA 2012, Bevan, 2001). Zum einen soll dadurch sichergestellt werden, dass die deutschsprachige Forschungsgemeinde in diesem Bereich gestärkt wird, zum anderen aber auch, dass diese international bekannt wird und eng in die internationale Forschungsgemeinschaft integriert wird, um weltweite Synergie-Effekte für Forschung und Entwicklung im Bereich des interkulturellen HCI Designs zu erzielen.

 

Die Workshop-Teilnehmer erhalten so einen Überblick zum aktuellen ‚State of Art’ im Bereich „Intercultural HCI Design“. Dabei wird der Austausch mit Kollegen, die am gleichen Thema arbeiten gefördert und ein Überblick zu individuellen Schwerpunktthemen ermöglicht. Der Workshop soll auch als Plattform für Dialog und Networking dienen und die Diskussion, den Austausch zu aktuellen Ansätzen und Projekterfahrungen und der Festigung von persönlichen Kontakten und Kooperationsbeziehungen fördern, was schließlich zur Stärkung der Lobby und der Durchführung von Gemeinschaftsprojekten in der deutschsprachigen HCI-Community beitragen soll. Dieser Effekt kann noch weiter verstärkt werden, wenn die Ergebnisse des Workshops im Nachgang auf internationalem Parkett präsentiert werden (z.B. auf Konferenzen wie Interact / CHI / UPA / HCII / IWIPS oder Journalen wie IJHCI / IHCI), um den erarbeiteten Synergie-Effekt im deutschsprachigen Raum auch in den internationalen Raum zu projizieren und die Ergebnisse auch auf internationaler Ebene zu integrieren.

 

In einem halbtätigen Workshop werden Positionen und Herausforderungen aus der Praxis gesammelt und gemeinsam diskutiert. Ergebnis soll eine Bestandsaufnahme, eine Klassifikation und Vorschläge für Gestaltungsanforderungen leichtgewichtiger Systeme sein. Der Workshop wird in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt werden die Positionen der eingereichten Beiträge vorgestellt und die wesentlichen Punkte innerhalb einer kurzen Zeitfrist demonstriert und erläutert. Der zweite Teil wird aus einer gemeinsamen Arbeitsphase bestehen, bei der übergeordnete Aspekte identifiziert und klassifiziert werden können, damit diese in Zukunft strukturierter angegangen werden können. Als Ziel des Workshops steht die Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse einem gemeinsamen Papier aller Beteiligten.

 

Ein ähnliches Vorgehen war auf der Interact 2011 im Rahmen des Workshops „Reframing HCI through indigenous perspectives“ auf internationaler Ebene erfolgreich (Abdelnour-Nocera, Kurosu, et al., 2011), die Tiefe und Weite der Reflektion der Forschungsmethoden und das Bewusstsein für zusätzliche Perspektiven innerhalb des HCI-Designs und der HCI-Forschung zu erweitern.

Thema

Ausgehend von der Eisbergmetapher der kulturellen Einflüsse auf das User Interface Design (vgl. Hoft, 1996), werden insbesondere die visuellen Aspekte des User Interface Designs kulturell angepasst, weniger aber Aspekte der Navigation und der Interaktion (vgl. Röse, 2001, Abbildung 2). Es wird zu prüfen sein, ob bis heute Systemarchitekturen eher auf die Anpassung von Sprache, Farben und Icons ausgelegt werden, weniger aber auf die Adaption von Interaktionsgeschwindigkeit, Informationsdichte oder Dialogstruktur. Gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmern wird die Verfügbarkeit theoretischer und empirischer Arbeiten hinsichtlich kultureller Mensch-Computer-Interaktion im deutschsprachigen Raum eingeschätzt, um festzustellen, in welcher Form ein wissenschaftlicher Fortschritt im Bereich des „Intercultural User Interface Development (IUID)“ zu erkennen ist (vgl. Heimgärtner, 2013a).

 

Zwar gibt es einzelne Untersuchungen im deutschsprachigen Raum (vgl. Röbig et al., 2010) und im internationalen Bereich (vgl. Clemmensen, 2009, 2010). Bisher ist aber noch nicht systematisch erforscht, wie sich die Design- und Entwicklungsprozesse von Benutzungsschnittstellen als auch das Usability Engineering mit all den einschlägigen Methoden im Einsatz in verschiedenen Kulturen unterscheiden und welchen Einfluss dies sowohl auf das HCI-Design als auch auf die Verwendung der Produkte und damit auf deren Usability und die User Experience hat (vgl. Clemmensen, Roese, Clemmensen, & Roese, 2010, Plocher et al., 2012, Womser-Hacker, 2012).

 

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Perspektive des Internationalen Software-Engineering und das Management von globalen UX und Entwickler Teams und den dafür am besten geeigneten Methoden (z.B. Paasivaara & Lassenius, 2003, Ramasubbu, Cataldo, Balan, & Herbsleb, 2011).

 

Eine komplette Zusammenschau und systematische Ergebnisdarstellung und letztliche Verbindung aller Ergebnisse in einem möglichen Modell für kulturell beeinflusste HCI stehen noch aus – auch wenn bereits hier erste Versuche unternommen werden (z.B. Clemmensen, 2009, Heimgärtner, 2013b).

Neuere Veröffentlichungen analysieren den Stand der Forschung im internationalen Bereich (vgl. Heimgärtner 2013). Es zeigt sich, dass seit dem Jahr 2000 die Anzahl der Arbeiten im Bereich der Verquickung von Kultur und HCI Design sehr stark zugenommen hat. Daher ist es auch sinnvoll, die Arbeiten im deutschsprachigen Raum mit dem internationalen Stand zu vergleichen.

Ablauf

Zunächst werden im Workshop die Erfahrungen der Workshop-Autoren als auch alle Positionspapiere von allen Einreichern dargelegt und ihre Sicht auf den aktuellen Stand der Forschung im Bereich interkulturelles HCI Design (basierend auf Literaturrecherchen) präsentiert und gemeinsam vervollständigt.

Das aus verschiedenen Perspektiven gezeichnete Bild kann dabei vielfältige Themenbereiche angefangen von der Gestaltung von interkulturellen Sprachdialogen und Benutzeroberflächen über die Analyse kultureller Interaktionsunterschiede bis hin zu Usability Engineering und Prozessanpassung im interkulturellen Kontext innerhalb der Produktentwicklung umfassen.

 

Die Inhalte des Workshops werden damit überwiegend durch die Statements der Teilnehmenden bestimmt. Anhand der vorab eingereichten Positionspapiere werden die Themenfelder durch die Moderatoren voneinander abgegrenzt und im Workshop eine Roadmap anhand der Ergebnisse bisheriger Forschung erstellt. Daraus werden analytisch mögliche Antworten auf die Forschungsfragen ermittelt und begründet. Diese werden im Rahmen der Diskussion innerhalb des Workshops einer ersten Evaluation unterzogen.

 

Die Einführung, Moderation und Zusammenführung der Beiträge in der Diskussion sowie die abschließende Ergebnisaufbereitung übernehmen die Workshop-Moderatoren. Im Workshop soll außerdem geklärt werden, ob die Ergebnisse in einen Überblicksartikel für die Zeitschrift I-Com einfließen können bzw. weiter auch auf internationaler Ebene veröffentlicht werden sollen.

 

Es soll aufgezeigt werden, was bisher in der deutschsprachigen HCI-Community zum Thema ‚Intercultural HCI’ geforscht wurde und welche Projekte aktuell in der deutschsprachigen HCI-Community bearbeitet werden. Danach sollen aktuelle Arbeitsschwerpunkte analysiert und anstehende thematische Herausforderungen identifiziert werden. Wir wollen herausfinden, wo die Kompetenzen im deutschsprachigen Raum liegen und wo bzw. wie sich die Community im internationalen Kontext einordnen kann. Daraus ableitend soll eine Übersicht zu Experten und Schwerpunktthemen erstellt werden. Abschließend sollen Maßnahmen definiert werden, wie die Forschungsgemeinde ihre Stärke in diesem Themenbereich besser in der internationalen HCI-Community einbringen und darstellen kann. Durch Nutzung der Ergebnisse heutiger Networking-Möglichkeiten und Austauschplattformen der Experten sowie anhand von Dialogen zu geplanten Ereignissen/Veranstaltungen, sollen nach einem halben Tag Workshop folgende Ergebnisse erarbeitet sein:

  • Übersicht zu aktuellen Themen, Kompetenzen und Experten.
  • Roadmap zu den kurz- und mittelfristigen Herausforderungen im Bereich Interkulturelle HCI (z.B. Themen / Personen / Termine + Ereignisse/Veranstaltungen / geplante Ergebnisse).

Für die tägliche Arbeit sollen im Hinblick auf Design, Methodik und Prozess auch notwendige Kompetenzen und praktische Empfehlungen abgeleitet werden.

Programm

Mittwoch, 11. September 2013

09:00-10:00 Uhr

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Vorstellung der Positionspapiere (Kurzvorträge à 10 min. (5 min. Vortrag + 5 min. Fragen und Diskussion) - wir sind alle aus dem deutschsprachigen Raum - wir können das ;-) - auch deshalb, weil alle Beitragenden vorher alle Beiträge bereits gelesen haben). Die Workshoporganisatoren erstellen dabei parallel eine Übersicht/Roadmap mit allen dabei gesammelten Informationen (Themen/Projekte, Experten, Kompetenzen, Forschungsschwerpunkte, Termine, Veranstaltung, Ergebnisse, Herausforderungen, Lösungen etc.).

Begrüßung und Agenda:"Zur Forschung im Bereich 'Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen'", Dr. Rüdiger Heimgärtner, Prof. Dr. Thomas Mandl, Prof. Dr. Christa Womser-Hacker

 "Kulturelle Unterschiede im online Blickverhalten: Nutzungs-Schnittstellen für interkulturelle Nutzergruppen", Silvia C. Zimmermann, Urs T. Zimmermann, Institut für Software-Ergonomie und Usability AG, Zürich, Schweiz

Victoria Böhm klassifizierte die Forschungsarbeiten zu Usability Engineering-Methoden in den letzten Jahren nach DIN EN ISO TR 16982 (Ergonomie der Mensch-System-Interaktion - Methoden zur Gewährleistung der Gebrauchstauglichkeit, die eine benutzerorientierte Gestaltung). Es zeichnet sich dabei die Tendenz, dass häufiger Methoden der „direkten Benutzerbeteiligung“ nach DIN ISO TR 16982 eingesetzt und untersucht werden. Vor allem Thinking aloud, Interview und Fragebögen werden sehr häufig verwendet. Expertenevaluation, automatische Evaluation und modellbasierte Ansätze bilden hingegen das Schlusslicht – obwohl gerade diese Aspekte eine systematische Herangehensweisen für reibungslosere HMI-Designprozesse unterstützen würden. Dies spiegelt sich in den Anforderungen für den interkulturellen HCI Designprozess wieder, welche

Yvonne Schoper darlegt. Sie fordert entsprechend ausgereifte Prozesse und Methoden, um eine strukturierte und geführte interkulturelle Produktentwicklung sicherzustellen. Darüber hinaus sind auch interkulturelle Teams erforderlich, die Reibungsverluste bei der interkulturellen Kommunikation unter anderem durch den Einsatz agiler Methoden ausgleichen können. In diesem Sinne ist im Bereich des interkulturellen Usability Engineerings der Multikulturalismus zu beachten:

Jan Bobeth, Stephanie Deutsch und Manfred Tscheligi untersuchten dazu Benutzungsschnittstellen für Immigranten. Hier spielen z.B. Ängstlichkeit und Misstrauen der Probanden gegenüber den Forschern eine Rolle, welche mit entsprechend angepassten Methoden abgeschwächt bzw. umgangen werden muss. Dies involviert insbesondere Kultur- und Kognitionswissenschaft. Es müssen die kognitiven Stile und mentalen Modell an- und abgeglichen werden.

Christian Sturm überträgt diese Problematik aus psychologischer Sicht auf die entsprechende Anpassung von Produkten, Systemen und Diensten. Allerdings steht dieser Bereich der Forschung noch ganz am Anfang. Anders sieht es aus mit der Untersuchung offensichtlicher Verhaltensunterschiede.

Silvia und Urs Zimmermann eruierten kulturelle Unterschiede im online Blickverhalten mit 500 Benutzern aus 17 Ländern. Sie fanden heraus, dass die Fixationszeit bis zur ersten Navigation länderspezifisch ist. Deutsche Benutzer lassen sich hier z.B. mehr Zeit als spanische Benutzer. Dies ist auch so für die Zeit bis zum ersten Down-Scrollen oder der Betrachtung von Detailinformationen. Diese empirischen Ergebnisse decken sich mit dem Modell der HCI-Style-Scores von Rüdiger Heimgärtner, welche den Interaktionsstil von kulturellen Benutzergruppen beschreibt (z.B. germanisch vs. romanisch). Um diese kulturelle Unterschiede im Online-Verhalten noch trennschärfer zu erforschen, haben

Thomas Mandl und Christa Womser-Hacker haben einen Korpus für den interkulturellen Vergleich von Webseiten generiert. Dabei wurde ein interkulturelles Interface eingesetzt, damit weltweit Forscher leicht und schnell mit diesem Korpus arbeiten und Informationen abrufen und auswerten können. Diese Anforderung, eine Benutzungsschnittstelle interkulturell nutzbar zu machen, stellt sich heute vor allem im mobilen Bereich. Handys sind heute weltweit erschwinglich und dienen als Vorstufe zur professionellen Computernutzung – auch und gerade für Menschen mit geringerem Einkommen.

 

10:00-10:30 Uhr

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Pause (Networking/Informationsaustausch/Klärung offener Punkte/Diskussionen)
 
10:30-12:00 Uhr
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Vorstellung der Positionspapiere (Kurzvorträge à 10 min. (5 min. Vortrag + 5 min. Fragen und Diskussion) - wir sind alle aus dem deutschsprachigen Raum - wir können das ;-) - auch deshalb, weil alle Beitragenden vorher alle Beiträge bereits gelesen haben). Die Workshoporganisatoren erstellen dabei parallel eine Übersicht/Roadmap mit allen dabei gesammelten Informationen (Themen/Projekte, Experten, Kompetenzen, Forschungsschwerpunkte, Termine, Veranstaltung, Ergebnisse, Herausforderungen, Lösungen etc.).

10:30-10:40 Uhr: "Mobile Apps im Fahrzeug - Markt und Nutzung in China", Prof. Dr. Astrid Beck, Hochschule Esslingen, University of Applied Sciences, Deutschland

Astrid Beck untersuchte daher den Markt und die Nutzung mobiler Anwendungen im Fahrzeug in China.

Jakob Biesterfeldt plädiert dafür, entsprechende Methoden und Werkzeuge für den Zielmarkt verfügbar zu machen und beschreibt die aus vielen internationalen Projekten erfahrenen Anforderungen für die erfolgreiche Nutzung dieser Mittel im interkulturellen Kontext.

Rüdiger Heimgärtner erforscht permanent den aktuellen Forschungsstand im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich seit etwa 2000 stark zugenommen haben. Insbesondere hinsichtlich der zu verwendenden Methoden in diesem Bereich nimmt die Zahl der Veröffentlichung rasant zu.

  1. Beantwortung und Diskussion folgender Fragestellungen (Die Workshoporganisatoren erstellen dabei parallel eine Übersicht/Roadmap mit allen dabei gesammelten Informationen (Themen/Projekte, Experten, Kompetenzen, Forschungsschwerpunkte, Termine, Veranstaltung, Ergebnisse, Herausforderungen, Lösungen etc.):
  2. 11:30-12:00 Uhr: Ableitung notwendiger Kompetenzen und praktischer Empfehlungen für die tägliche Arbeit im Hinblick auf Design, Methodik und Prozesse. Zusammenfassung und Darstellung bisheriger Ergebnisse. Beschluss, ob erarbeitete Ergebnisse gemeinsam weiter aufbereitet und veröffentlicht werden sollen. Beschließen des weiteren Vorgehens (Workpackages, Workgroups, Termine). Schluss und Verabschiedung.
- Wie sind Forschungsstand und Forschungsfortschritt?
- Was wurde bisher erforscht und welche Projekte gibt es?
- Wer sind die Experten und wo liegen die Kompetenzen und Forschungsschwerpunkte/Schwerpunktthemen im deutschsprachigen Raum?
- Wer ist(sind) die deutschsprachige(n) Forschungsgemeinde(n)?
- Wie kann die deutschsprachige Forschungsgemeinde international einbringen/kooperieren?
- Was sind die kurz- und mittelfristigen Herausforderungen im Bereich „Interkulturelle HCI“?

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich sowohl an Forscher, als auch Praktiker aus Unternehmen und Organisationen. Generell sind alle in diesem Bereich Interessierte zur Teilnahme als Zuhörer am Workshop zugelassen. Diskutant kann jeder sein, der in diesem Bereich tätig ist und ein 2-4-seitiges Positionspapier einreicht. Als Diskutanten dieses Workshops sind insbesondere HCI-Experten mit Berufserfahrung und entsprechendem Interesse am Thema ‚Interkulturelle HCI‘ sowie Experten aus dem Bereich interkulturelle HCI selbst angesprochen. Zusätzlich werden die Moderatoren des Workshops ihnen bekannte Experten für interkulturelle HCI vorab zum Workshop einladen.

Beiträge

Jeder, der an diesem Workshop als Diskutant teilnehmen möchte, wird gebeten, sich formlos per email unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anzumelden und bis zum 15.06.2013 (verlängert bis 25.06.2013) ein 2-4-seitiges Positionspapier (Statement) einzureichen. Das Positionspapier muss zumindest folgende Aspekte berücksichtigen: Name, Affiliation, Forschungsschwerpunkt, Forschungsthemen, Verwendete Forschungsmethoden, Forschungsnetzwerk/kontakte, bekannte und besuchte Veranstaltungen/Konferenzen etc., eine Kurzdarstellung des aktuellen Forschungsstandes aus Sicht des Einreichers sowie ein Ausblick in künftige Forschung. Die Inhalte angenommener Positionspapiere werden im Workshop von den Einreichern präsentiert, im Teilnehmerkreis diskutiert und im Workshopband publiziert.

Die finalen Beiträge sollen 4 Seiten umfassen und den Autorenrichtlinien der Mensch & Computer genügen.

Die Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden. Sie sollen in Form eines Word-Dokuments eingereicht werden. Die E-Mail-Adressen der Autoren sollen im Dokument genannt werden. Die Einreichung erfolgt per Mail an:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Angenommenen Beiträge werden im Workshop-Band der Mensch & Computer veröffentlicht. 

 

Ergebnisse

 

Es wurden 7 Vorträge präsentiert, welche einen guten Überblick über die momentane Forschung im deutschsprachigen Bereich hinsichtlich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen geben.

Es wurde ein erster Entwurf einer Forschungslandkarte für die Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen erstellt.

Es wurde vereinbart, einen Follow-Up-Workshop durchzuführen. Das Organisatorenteam wird dazu einladen. 

 

Literatur

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Tutorium "Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen" auf der Mensch & Computer 2017 in Regensburg

 

 

Rüdiger Heimgärtner F&E MMI, Intercultural User Interface Consulting (IUIC)


Zusammenfassung

 

Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen (Sensibilisierungsebenen) wird ein Werkzeugkasten (Methodenmix) zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen vorgestellt und anschließend in kleinen Gruppen zur Anwendung gebracht und anhand von konkreten Projektbeispielen gezielt eingeübt. Neu dazugekommen sind Inhalte und Übungen zur Berücksichtigung von Variablen wie Interaktions- und Informationsfrequenz und -geschwindigkeit im Dialogdesign sowie Inhalte aus dem ersten deutschsprachigen Buch zum Thema "Entwicklung interkultureller User Interfaces".

 

1 Motivation und Hintergrund
Unterschiede zwischen Kulturen können durch die Analyse kritischer Interaktionssituationen zwischen Menschen herausgefunden werden (Thomas, 1996). (Honold, 2000) machte diese Methode für kulturelle Unterschiede in der Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) verfügbar. Dabei werden kritische Interaktionssituationen, welche sich aufgrund problematischer Benutzerschnittstellen ergeben bzw. auf der vorgegebenen Systemfunktionalität beruhen, analysiert. Das interne Modell des Benutzers über das System wird von der Kultur des Benutzers, dessen Erwartungen über die Eigenschaften des Systems und dessen Interaktionserfahrung mit dem System geprägt. (Vöhringer-Kuhnt, 2002) stellte fest, dass z.B. Hofstedes "Individualismus-Index" (vgl. (Hofstede, Hofstede, & Minkov, 2010)) mit Benutzerzufriedenheit und Gebrauchsfähigkeit des Produkts zusammenhängt und signifikanten Einfluss auf interkulturelle Usability hat. (Röse, 2002) schlug die "Methode für kulturorientiertes Design" (engl. MCD) vor, welche die Faktoren von neuen Konzepten des kulturorientierten MMI-Designs und die Kenntnis kultureller Unterschiede in vorhandene Konzepte des MMI-Designs integriert. Relevante kulturelle Variable für interkulturelles MMI-Design müssen analytisch anhand von Literaturrecherchen und Anforderungsstudien 2 Rüdiger Heimgärtner ermittelt werden. Ihre Werte stellen kulturabhängige Variationen dar, welche auf allen Ebenen der MMI-Lokalisierung (Oberfläche, Funktionalität und Interaktion) vorkommen und für das interkulturelle User Interface Design (IUID) genutzt werden können. Ähnlich fokussieren (Shen, Woolley, & Prior, 2006) das kulturorientierte Design. Weitere Methoden stellen die User Interface Charakteristiken von (Marcus, 2006) oder die kulturellen Marker von (Badre & Barber, 1998) dar. Neuere Ansätze z.B. von (Castro Salgado, Leitão, & Souza, 2013) basieren auf der Semiotiktheorie. Eine der vielversprechendsten Methoden, kulturelle Unterschiede in der MMI zu erhalten, ist die Beobachtung und Analyse der Benutzerinteraktion mit dem System (vgl. (Rüdiger Heimgärtner, 2008)). Die Ergebnisse dieser Beobachtungen in Form von kulturellen Variablen und ihren Ausprägungen dienen als Grundlage für Richtlinien im interkulturellen MMI-Design und für interkulturelles Usability Engineering (z.B. kulturelle Interaktionsindikatoren, vgl. (Rüdiger  Heimgärtner, 2012)). Aufgrund von Feedback aus den bisher erfolgten Tutorials und Workshops zum Thema IUID (auf M&C, Interact, IHCI, SouthCHI, ICCHP, HCII) und der überarbeiteten Zusammenfassung des Forschungsstandes zu IUID in (Rüdiger Heimgärtner, 2014) erfolgte durch den Autor die Zusammenschau aller IUID-Methoden und die Synopsis der wichtigsten IUID-Methoden zu einem entsprechenden IUID-Methodenmix (bzw. IUID-Werkzeugkoffer) in (Rüdiger Heimgärtner, 2017), welcher in diesem Tutorium präsentiert und vermittelt wird.

 

2 Zielsetzung
Das Ziel dieses Tutoriums ist die Bewusstwerdung der Problematik der Anwendung von Usability Engineering Methoden im Kontext des interkulturellen MMI-Designs. Das Tutorium vermittelt, warum kulturelle Aspekte beim MMI-Design eine Rolle spielen und berücksichtigt werden müssen und wie dies im MMI-Design und innerhalb des Usability Engineerings erfolgt. Anhand von Beispielen und Übungen werden die Inhalte veranschaulicht, reflektiert und intensiviert. Dabei werden die TeilnehmerInnen mittels praktischer Übungen auf allen Ebenen der Herausforderungen des interkulturellen Usability Engineerings und hinsichtlich des interkulturellen MMI-Designs sensibilisiert, mit handlungsrelevantem Methodenwissen ausgestattet und zu dessen Anwendung eingeladen.

 

3 Inhalt und didaktisches Konzept
Nach einer allgemeinen Einführung in interkulturelles MMI-Design und Usability Engineering, werden in mehreren Phasen die wichtigsten Methoden zum "Interkulturellen User Interface Design" (IUID) vorgestellt und anschließend mit den TeilnehmerInnen anhand praktischer Beispiele eingeübt als auch das Feedback zur Verwendung des Methodenmix diskutiert. Dabei wird sowohl auf kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen auf das MMI-Design eingegangen als auch die methodologischen Probleme und ihre Vermeidung besprochen sowie das Gelernte in Diskussionsrunden reflektiert und hinsichtlich verschiedener Kontexte vertieft. 
Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen 3
 

 

3.1 IUID-Einführung   Überblick über IUID (vgl. (Shen et al., 2006): Culture-centered design, (Clemmensen & Roese, 2010), (Plocher, Patrick Rau, & Choong, 2012): Cross-cultural design, (Rüdiger Heimgärtner, 2013a): IUID, (Castro Salgado et al., 2013): Semiotic analysis)   Analyse kritischer Interaktionssituationen (vgl. (Thomas, 1996)): Erfahren und Bewusstwerdung kultureller Unterschiede – Analyse von Ist- und Soll-Situation sowie Erfahrungsaustausch – Kommunikationsmethoden, Empathie, Rollentausch, Selbst/Fremdbild   Kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen auf das MMI-Design (vgl. (Honold, 2000), (Röse, 2002), (Rüdiger  Heimgärtner, 2012))   Interkulturelle Anforderungsanalyse 

 

3.2 Erlernen des IUID-Methodenmix   Methode des kulturorientierten MMI-Designs (MCD, (Röse, 2002))   Identifizierung kultureller Unterschiede im MMI-Design   Wissen um kulturelle Unterschiede und ihrer Auswirkungen auf das MMI-Design   User Interface Characteristics ((Marcus, 2006))   MMI-Dimensionen ((Rüdiger  Heimgärtner, 2012))   Methodenmix: Identifikation kultureller Unterschiede und deren Implikationen für das interkulturelle MMI-Design ((Rüdiger Heimgärtner, 2013b)) 

 

3.3 Anwenden des IUID-Methodenmix   Anwendung des erlernten Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen auf konkrete Projektbeispiele der TeilnehmerInnen   Methodenanalyse im kulturellen Kontext (vgl. Heimgärtner 2010)   Identifizierung der Herausforderungen bei der Benutzung von Methoden des Usability Engineerings im interkulturellen Kontext   Wissen um methodologische Herausforderungen und ihrer Vermeidung 

 

3.4 Diskussion der Anwendung des IUID-Methodenmix   Diskussion, Reflexion und Vertiefung der neuen (Er-)Kenntnisse   Zusammenfassung und Feedback  

 

4 Zielgruppe

Jeder gehört zur Zielgruppe, der an einem systematischen Ansatz zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen interessiert ist: MMI-Forscher, UI-Entwickler, UXDesigner, Studenten sowie Praktiker, welche die kulturellen Einflüsse auf das MMI-Design verstehen und in der Produktentwicklung entsprechend berücksichtigen wollen. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich - dennoch ist eine gewisse Vertrautheit in den Bereichen Usability Engineering und User Centered Design von Vorteil.

 

5 Organisatorisches
Das modular aufgebaute Tutorial ist auf einen halben Tag (3 Stunden) ausgelegt und verfügt über vier Blöcke á 45 min. mit einer Pause nach Block 2 (Abschnitt 3.2). Aufgrund seiner Modularität kann es bei Bedarf (z.B. abhängig von Teilnehmeranzahl, Vorwissen, Nachfrage) problemlos auf einen ganzen Tag (6 Stunden) erweitert werden, indem die Blöcke auf 90 min. verlängert werden, um entsprechende Übungen und Teampräsentationen im Plenum zeitlich unterzubringen.
Abhängig von der Gesamtteilnehmeranzahl werden Arbeitsgruppen zu 3-10 TeilnehmerInnen gebildet. Die präsentierten Folien werden als Handout zu Beginn des Tutoriums an die TeilnehmerInnen verteilt. Alle Präsentationen und während des Tutoriums erarbeiteten Ergebnisse werden elektronisch dokumentiert und sind für die TeilnehmerInnen des Tutoriums über die WebSite von IUIC (www.iuic.de) verfügbar.
Literaturverzeichnis
Badre, A., & Barber, W. (1998). Culturabilty: The Merging of Culture and Usabilty Proceedings of the 4th Conference on Human Factors and the Web. Basking Ridge, NJ, USA: AT and T Labs. Castro Salgado, L., Leitão, C., & Souza, C. (2013). Semiotic Engineering and Culture A Journey Through Cultures (pp. 19-42): Springer London. Clemmensen, T., & Roese, K. (2010). An overview of a decade of journal publications about culture and Human-Computer Interaction (HCI). [D. Katre, R. Ørngreen, P. Yammiyavar, T. Clemmensen (Eds.). ]. Human Work Interaction Design: Usability in Social, Cultural and Organizational Contexts. IFIP Advances in Information and Communication Technology, 316(Springer), 98-112.  Heimgärtner, R. (2008). A Tool for Getting Cultural Differences in HCI. Human Computer Interaction: New Developments. In-Tech Education and Publishing Publication, 343–365.  Heimgärtner, R. (2012). Cultural Differences in Human-Computer Interaction (Paperback B: Einband - flex.(Paperback) ed. Vol. 1): Oldenbourg Verlag.
Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen 5
 
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Tutorium "Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen" auf der Mensch & Computer 2015

 

=> direkt zur M&C 2015 WebSite und zur Anmeldung zum Tutorium (MCI-T01-A) 

=> oder nehmen Sie Konktakt mit IUIC auf

 

Zusammenfassung

Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen (Sensibilisierungsebenen) wird ein Werkzeugkasten (Methodenmix) zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen vorgestellt und anschließend in kleinen Gruppen zur Anwendung gebracht und anhand von konkreten Projektbeispielen gezielt eingeübt.

 

1 Motivation und Hintergrund

Unterschiede zwischen Kulturen können durch die Analyse kritischer Interaktionssituationen zwischen Menschen herausgefunden werden (Thomas 1996). Honold 2000 machte diese Methode für kulturelle Unterschiede in der MMI verfügbar. Dabei werden kritische Interaktionssituationen, welche sich aufgrund problematischer Benutzerschnittstellen ergeben bzw. auf der vorgegebenen Systemfunktionalität beruhen, analysiert. Das interne Modell des Benutzers über das System wird von der Kultur des Benutzers, dessen Erwartungen über die Eigenschaften des Systems und dessen Interaktionserfahrung mit dem System geprägt. Vöhringer-Kuhnt 2002 stellte fest, dass z.B. Hofstedes Individualismus-Index mit Benutzerzufriedenheit und Gebrauchsfähigkeit des Produkts zusammenhängt und signifikanten Einfluss auf interkulturelle Usability hat. Röse 2002 schlug die "Methode für kulturorientiertes Design" vor, welche die Faktoren von neuen Konzepten des kulturorientierten MMI Designs und die Kenntnis kultureller Unterschiede in vorhandene Konzepte des MMI Designs integriert. Relevante kulturelle Variable für interkulturelles MMI Design müssen analytisch anhand von Literaturrecherchen und Anforderungsstudien ermittelt werden. Ihre Werte stellen kulturabhängige Variationen dar, welche auf allen Ebenen der MMI-Lokalisierung (Oberfläche, Funktionalität und Interaktion) vorkommen und für das interkulturelle User Interface Design (IUID) genutzt werden können. Ähnlich fokussieren Shen et al. 2006 das kulturorientierte Design. Weitere Methoden stellen die User Interface Charakteristiken von Marcus 2006 oder die kulturellen Marker von Badre 1998 dar. Neuere Ansätze von Salgado et al. 2013 oder Brecha 2014 basieren auf der Semiotiktheorie. Eine der vielversprechendsten Methoden, kulturelle Unterschiede in der MMI zu erhalten, ist die Beobachtung und Analyse der Benutzerinteraktion mit dem System (vgl. Heimgärtner 2008). Die Ergebnisse dieser Beobachtungen in Form von kulturellen Variablen und ihren Ausprägungen dienen als Grundlage für Richtlinien im interkulturellen MMI Design und für interkulturelles Usability Engineering (z.B. kulturelle Interaktionsindikatoren, vgl. Heimgärtner 2011). Aufgrund von Feedback aus den bisher erfolgten Tutorials und Workshops zum Thema IUID (auf M&C, Interact, IHCI, SouthCHI, ICCHP, HCII) und der überarbeiteten Zusammenfassung des Forschungsstandes zu IUID in Heimgärtner 2013 erfolgte durch den Autor die Zusammenschau aller IUID-Methoden und die Synopsis der wichtigsten IUID-Methoden zu einem entsprechenden IUID-Methodenmix (bzw. IUID-Werkzeugkoffer), welcher in diesem Tutorium präsentiert und vermittelt wird.

 

2 Zielsetzung

Das Ziel dieses Tutoriums ist die Bewusstwerdung der Problematik der Anwendung von Usability Engineering Methoden im Kontext des interkulturellen MCI Designs. Das Tutorium vermittelt, warum kulturelle Aspekte beim MCI-Design eine Rolle spielen und berücksichtigt werden müssen und wie dies im MCI-Design und innerhalb des Usability Engineerings erfolgt. Anhand von Beispielen und Übungen werden die Inhalte veranschaulicht, reflektiert und intensiviert. Dabei werden die TeilnehmerInnen mittels praktischer Übungen auf allen Ebenen der Herausforderungen des interkulturellen Usability Engineerings und hinsichtlich des interkulturellen MCI-Designs sensibilisiert, mit handlungsrelevantem Methodenwissen ausgestattet und zu dessen Anwendung eingeladen.

 

3 Zeitlicher Ablauf und didaktisches Konzept

Nach einer allgemeinen Einführung in interkulturelles MCI-Design und Usability Engineering, werden in mehreren Phasen die wichtigsten Methoden zum "Interkulturellen User Interface Design" (IUID) vorgestellt und mit den TeilnehmerInnen anhand praktischer Beispiele eingeübt und abschließend Feedback zur Verwendung des Methodenmix diskutiert.

Zunächst erfolgt eine Übersicht des aktuellen Forschungstandes in diesem Bereich. Anschließend wird auf kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen auf das MCI Design eingegangen. Dann erfolgt die Darstellung, Anwendung und das Training der wichtigsten Methoden des interkulturellen UI Designs. Dabei werden die methodologischen Probleme und ihre Vermeidung besprochen sowie das Gelernte in Diskussionsrunden reflektiert und hinsichtlich verschiedener Kontexte vertieft.

Das Tutorium ist in vier Blöcke untergliedert:

1. IUID-Einführung:

  •  Überblick über IUID (cf. Shen et al. 2006: Culture-centered design, Clemmensen & Röse 2012, Rau et al. 2012, Heimgärtner 2012, Salgado et al. 2013: Semiotic analysis)
  •  Analyse kritischer Interaktionssituationen (vgl. Thomas 1996): Erfahren und Bewusstwerdung kultureller Unterschiede – Analyse von Ist- und Soll-Situation sowie Erfahrungsaustausch – Kommunikationsmethoden, Empathie, Rollentausch, Selbst/Fremdbild
  •  Kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen auf das MCI Design (vgl. Honold 2000, Röse 2002, Heimgärtner 2011)
  •  Interkulturelle Anforderungsanalyse

2. Erlernen des IUID- Methodenmix:

  •  Methode des kulturorientierten MCI-Designs (MCD, cf. Röse 2002)
  •  Identifizierung kultureller Unterschiede im MCI-Design
  •  Wissen um kulturelle Unterschiede und ihrer Auswirkungen auf das MCI-Design
  •  User Interface Characteristics (cf. Marcus 2006)
  •  MCI Dimensionen (cf. Heimgärtner 2012)
  •  Methodenmix: Identifikation kultureller Unterschiede und deren Implikationen für das interkulturelle MCI Design (cf. Heimgärtner 2013)

3. Anwenden des IUID-Methodenmix:

  •  Anwendung des erlernten Methodenmix zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen auf konkrete Projektbeispiele der TeilnehmerInnen
  •  Methodenanalyse im kulturellen Kontext (vgl. Heimgärtner 2010)
  •  Identifizierung der Herausforderungen bei der Benutzung von Methoden des Usability Engineerings im interkulturellen Kontext
  •  Wissen um methodologische Herausforderungen und ihrer Vermeidung

4. Diskussion der Anwendung des IUID-Methodenmix:

  •  Diskussion, Reflexion und Vertiefung der neuen (Er-)Kenntnisse
  •  Zusammenfassung und Feedback

 

4 Zielgruppe

Jeder, der an einem systematischen Ansatz zur Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen interessiert ist. Zum Beispiel MCI Forscher, Entwickler, Designer, Studenten sowie Praktiker, die kulturelle Einflüsse auf das HCI Design verstehen und entsprechend berücksichtigen wollen. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Dennoch ist eine gewisse Vertrautheit der Bereiche Usability Engineering und User Centered Design von Vorteil.

 

5 Organisatorisches

Abhängig von der Gesamtteilnehmeranzahl werden Arbeitsgruppen zu 3-10 MitgliederInnenn gebildet. Die präsentierten Folien werden als Handout zu Beginn des Tutoriums an die TeilnehmerInnen verteilt. Alle Präsentationen und während des Tutoriums erarbeiteten Ergebnisse werden elektronisch dokumentiert und sind für die TeilnehmerInnen des Tutoriums über die WebSite von IUIC (www.iuic.de) verfügbar.

 

6 Dozent

Dr. Rüdiger Heimgärtner konzentriert sich seit 2003 stetig auf die Eruierung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich der Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen. Als Gründer und Inhaber der Firma Intercultural User Interface Consulting (IUIC) gibt er seit 2008 sein kompiliertes Wissen in Form von Schulung, Coaching und Beratung an Industrie und Forschung weiter. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Werkzeugen und Methoden zur Unterstützung der Einführung und der Durchführung von standardisierten und internationalen Usability-Engineering-Prozessen zur Erlangung von Gebrauchstauglichkeit und Barrierefreiheit auch im interkulturellen Kontext. Er ist Gründungsmitglied des International UX and Usability Engineering Qualification Board (UXQB) und Mitarbeiter im Normenausschuss "Grundlagen zur barrierefreien Gestaltung/Accessibility" des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Unter den Publikationen finden sich zahlreiche Arbeiten zum interkulturellen User Interface Design (IUID), insbesondere die Darstellung des Standes der IUID-Forschung 2013 und kulturelle Unterschiede in der Mensch-Maschine Interaktion 2011. Eine Synopsis der IUID-Thematik entsteht im Moment im Rahmen des ersten deutschsprachigen Buches mit dem Titel "Entwicklung interkultureller Benutzungsschnittstellen".

 

7 Literaturverzeichnis

Badre, A., & Barber, W. (1998). Culturabilty: The merging of culture and usabilty. In Proceedings of the 4th Conference on Human Factors and the Web. Basking Ridge.

Clemmensen, T., & Roese, K. (2010). An overview of a decade of journal publications about culture and human-computer interaction (HCI). IFIP Advances in Information and Communication Technology, 316, 98–112.

Heimgärtner, R. (2007). Cultural Differences in Human Computer Interaction: Results from Two Online Surveys. In: Oßwald, A. (Ed.), Open innovation, Konstanz: UVK, 46, 145-158.

Heimgärtner, R. (2008). A Tool for Getting Cultural Differences in HCI. In: Asai, K. (Ed.), Human Computer Interaction: New Developments, Vienna: In-Tech, 343-368.

Heimgärtner, R. (2010). Auf dem Weg zu einem Erklärungsmodell kulturabhängiger Mensch-Maschine-Interaktion. Interdisziplinäre Konferenz INTERAKTIVE KULTUREN, M&C 2010 am 12.-15. September in Duisburg.

Heimgärtner, R. (2012). Cultural differences in human-computer interaction. Oldenbourg Verlag.

Heimgärtner, R. (2013). Intercultural User Interface Design.

Hofstede, G., & Hofstede, G. J. (2005). Cultures and Organizations: Software of the mind. New York: McGraw-Hill.

Honold, P. (2000). Interkulturelles Usability Engineering: Eine Untersuchung zu kulturellen Einflüssen auf die Gestaltung und Nutzung technischer Produkte. Düsseldorf: VDI Verl.

Röse, K. (2002). Methodik zur Gestaltung interkultureller Mensch-Maschine-Systeme in der Produktionstechnik. Kaiserslautern: Univ.Verl.

Thomas, A. (1996). Psychologische Bedingungen und Wirkungen internationalen Managements analysiert am Beispiel deutsch-chinesischer Zusammenarbeit. In: Thomas, A., Psychologie interkulturellen Handelns. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe.

Vöhringer-Kuhnt, T. (2002). The Influence of Culture on Usability, Freie Universität Berlin. M.A.

Salgado, C., L. C., Leitão, C. F., & Souza, C. S. (2013). Semiotic engineering and culture. In A Journey Through Cultures (pp. 19–42). Springer.

Shen, S.-T., Woolley, M., & Prior, S. (2006). Towards culture-centred design. Interacting with Computers, 18(4), 820–852.

Rau, P.-L. P., & Plocher, T. A. et al. (2012). Crosscultural design for IT products and services. Boca Raton, FL: Taylor & Francis.

 

8 Kontaktinformationen

Intercultural User Interface Consulting (IUIC)

Dr. Rüdiger Heimgärtner

Lindenstraße 9

93152 Undorf

Telefon: 0175 565 0 322

URL: www.iuic.de

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